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Website Thomas Abel

Die »Lourdes-Grotte« in Niederwürzbach 

Foto: © Anja Fauser

Die »Lourdes-Grotte« wurde 1931 von arbeitlosen Bergleuten im Kirkeler Tal errichtet und vom damaligen Pfarrer Deck im gleichen Jahr als Marienwallfahrtsstätte eingeweiht. 

Von der Hauptstraße des Ortes, der Niederwürzbacher Bezirksstraße aus, weist ein braunes Hinweisschild den Weg durch die Kirkeler Straße in Richtung Norden. Nach etwa 300 m macht die Kirkeler Straße einen 90° Rechtsknick. Am Ende der Asphaltstraße in Richtung des nahe gelegenen Waldes beginnt der Weg »Am Wasserwerk«. Ein rustikal gefertigtes Holzschild mit der Aufschrift »Lourdesgrotte« zeigt den richtigen Weg. Nach ca. 400 m kommt ein kleiner Parkplatz. Von hier aus folgt man  auf der linken Seite des kleinen Platzes den Weg zur Lourdesgrotte.  

Koordinaten (WGS 84):
N 49° 15.167', E 7° 12.232' (Grad, Dezimalminuten)
49.252790° 7.203870° (Dezimalgrad)

Pfarrer Deck (von 1926 bis 1934 Pfarrer in Niederwürzbach) machte den Vorschlag, auch in Niederwürzbach eine Lourdes-Grotte zu erbauen. Diese Idee wurde auch 1931 in die Tat umgesetzt und arbeitslose Bergleute errichteten die Lourdes-Grotte im Kirkeler Tal am Westfuß des Kieselberges. 

Bereits drei Jahre später (1934) schändeten und verwüsteten unbekannte Täter diese Anlage. 

Foto: © Martina Eisenschmidt

Am Mittag des 19. März 1945 ging ein Bombenhagel auf den Ort nieder und viele Würzbacher verloren dabei ihr gesamtes Hab und Gut. Der Ort bot ein Bild der Zerstörung und auch die Kirche ging in Flammen auf und brannte völlig nieder. 

Nachdem nach dem Krieg unter dem Pfarrer Rößler die Kirche nach und nach wieder aufgebaut wurde, wurde im Jahre 1958 auch die Lourdes-Grotte umfassend instand gesetzt. Eine neue Muttergottesfigur wurde angeschafft und 1959 wurden auf dem letzten Wegstück zur Grotte 14 Kreuzwegstationen des Blieskasteler Bildhauers Karl Riemann neu aufgestellt.

Die idyllisch gelegene Grotte ist ein Ort der Ruhe und seit Jahren das Ziel vieler Pilger. Auch das Wasser der Grotte zieht wegen des geringen Härtegrades viele Besucher an. Selten ist man tagsüber alleine an der Grotte. an 

Foto: © Martina Eisenschmidt

Aber nicht nur Pilger oder Wasserfreunde besuchen die Grotte. Leider waren die Grotte, die Heiligenfiguren rund um die Grotte und die Stationen des Kreuzweges immer wieder das Ziel von Vandalen, welche die Figuren umstürzten oder Teile der steinernen Figuren abschlugen

Die seinerzeit von Karl Riemann geschaffenen steinernen Kunstwerke waren außerdem durch Witterungseinflüsse in die Jahre gekommen. Die dem Wetter ausgesetzten Kreuzwegstationen mussten zum Teil komplett renoviert werden. Hier half der Niederwürzbacher Steinmetzmeister Jörg Abel. Unter den Augen des Kreisdenkmalpflegers Bernhard Becker wurde auf jedes Detail geachtet. »Er hat mir erklärt, dass alles stilgerecht sein muss. Wenn wir das nicht leisten können, lassen wir lieber die Finger davon«, unterstreicht Kurt Schwarz, Initiator und quasi der Pate der Grotte.

Zuletzt wurde unter seinem Engagement im Jahr 2017 an dem Ruheplatz unter den 5 Tannen eine große Ruhebank aufgestellt und wartet nun auf Besucher der Grotte.