Das Museum ›Possenhaus‹ befindet sich in Bech-Kleinmacher, also nicht unmittelbar an der Mosel, soll aber dennoch an dieser Stelle erwähnt werden. Es bietet einen guten Einblick in die Geschichte und den Weinbau in der Region und liegt außerdem ganz in der Nähe der Gemeinde Schengen (auf dem Weg von Schengen nach Remich).
Am 26. Oktober 1972 gründeten Martin Gerges, Joseph Gloden, Robert Goldschmit, Joseph Hess, Prosper Kayser und Georges Muller den Förderverein »Amis du Possenhaus et du folklore mosellan«. Auch wenn sich die Museumslandschaft an der Mosel geändert hat: Die Aufgaben und Ziele des Vereins ohne Gewinnzweck sind geblieben.
Die Geschichte der Possenhausfreunde ist nicht vom Museum in Bech-Kleinmacher zu trennen. Im Jahr 1965 war es der Narkosearzt Dr. Prosper Kayser, der das Possenhaus, eine Immobilie aus dem Jahr 1617, kaufte.
Dieses Haus stand vor dem Abriss, da die Straße nach Schwebsingen verbreitert werden sollte. Daraus wurde allerdings nichts. Das nicht mehr bewohnte Haus wurde in Eigenregie von Prosper Kayser renoviert.
Eine Ausstellung im Herbst 1967 von Ger Maas wurde ein solch großer Erfolg, dass die ersten Weichen für ein Museum gestellt wurden.
Das Haus konnte in dieser Zeit von Interessenten auf Anfrage besichtigt werden. Da auch das gesellschaftliche Interesse generell stieg, das Kulturerbe generell zu erhalten, lag es auf der Hand, aus dem Haus ein Museum zu schaffen.
Im Juli 1972 wurde das erste Museum an der Luxemburger Mosel eröffnet und in den Folgejahren ausgebaut. Im Jahr 1992 kaufte der Staat es für zwölf Millionen Luxemburger Franken, umgerechnet knapp 300.000 Euro.
Die Sammlung (u.a. Möbel und Gebrauchsgegenstände von früher aus dem Haushalt und Weinbau) wurde der Stiftung »Possenhaus« übertragen, die gleichzeitig für die Geschäftsführung zuständig ist. Das Museum wurde mehrmals baulich verändert bis zu seiner heutigen Form.
Mit der Eröffnung im Juli 1972 schlug auch die erste Stunde der »Amis du Possenhaus et du folklore mosellan«. Im Verwaltungsrat tätig waren Prosper Kayser (Präsident), Martin Gerges (Vizepräsident), Joseph Gloden (Schriftführer), Robert Goldschmit (Kassierer) und Georges Muller (Mitglied). »Die Vereinigung hat von jeher ihren Sitz im Possenhaus, in der Rue Aloyse Sandt, auch ›Wëttelsgaass‹ genannt«, sagt Prosper Kayser. Das Haus »Possen« wurde verworben um das Erbgut der Moselgegend zu erhalten und zu fördern.
Die Aufgaben der Vereinigung liegen darin, das historische, artistische und folkloristische Erbgut der Luxemburger Mosel zu erhalten, das Erwerben von Objekten, die mit der Geschichte, der Kunst und der Moselfolklore sowie dem Weinbau und dem Wein in Verbindung stehen, das Sammeln und Verwalten von Spenden und Vermächtnissen, das Organisieren von Ausstellungen öffentlicher und privater Sammlungen, das Verwalten dieser Sammlungen sowie das Organisieren von folkloristischen Zusammenkünften unter Freunden.
Prosper Kayser bringt es auf den Punkt: »Der Erhalt von Tradition und Gebrauchsgegenständen aus der Region.«
In den vergangenen vier Jahrzehnten haben sich Region und Gesellschaft geändert. Beispielsweise gibt es nun vier Museen an der Luxemburger Mosel, doch die Aufgaben sind unverändert geblieben.