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Website Thomas Abel

Wasserliesch

Wasserliesch, Blick von der Löchemer Kapelle

Wasserliesch ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeine Konz im Landkreis Trier-Saarburg (Rheinland-Pfalz). 

Der Ort liegt ca. 12 km südwestlich der Römerstadt Trier am rechten Ufer der Mosel, unweit der deutsch-luxemburgischen Grenze. Wasserliesch liegt zwischen den Mündungen der Mosel-Nebenflüsse Saar und Sauer und ist eine staatlich anerkannte Fremdenverkehrsgemeinde.

Flussabwärts weitet sich hier das Moseltal zu einem Talkessel, der sich etwa zwanzig Kilometer weit bis über die Stadt Trier hinaus hinzieht.

»Wasserliesch am Fluss der Geschichte« nennt sich die Gemeinde in ihren Logo und bezieht das auf ihre geografische Lage und ihre weit zurückreichende, wechselvolle Geschichte. 

Am Anfang des etwa 45 km langen landschaftlich besonders reizvollen Flussabschnittes der Mosel gelegen, den man in Deutschland »Obermosel« nennt, bildet die Gemeinde gewissermaßen das »Tor zur Obermosel«, bereist man den Fluss stromaufwärts.

Die Gemeinde Wasserliesch zieht sich an der nordöstlichen Flanke des 347 m hohen »Liescher Berges«, der hier auch »Löschemer Berg« heißt, an einem weiten Hang hin. Als Ausläufer des zum Lothringer Stufenland gehörenden »Saargaus«, welcher sich links der Saar entlang der deutsch-französischen Grenze von Saarbrücken bis hierher erstreckt, fällt der Liescher Berg zum Ort und zur Mosel hin steil ab.

Auf der Höhe des Berges genießt man an der »Löschemer Kapelle« ein großartiger Panoramablick (siehe Bild oben rechts) hinunter ins Moseltal, auf den am gegenüber liegenden Ufer der Mosel gelegenen Ort Igel, über die Saarmündung und die Stadt Konz hinweg bis nach Trier und darüber hinaus.

Mosel- und Saartal werden hier von den vielfach bewaldeten Höhen dreier Mittelgebirgszüge flankiert. Im Westen blickt man auf den zu Luxemburg gehörenden südlichen Ausläufer der Ardennen, im Norden auf die Eifel und im Osten auf die Erhebungen des zum Hunsrück gehörenden Schwarzwälder Hochwaldes.

Am gegenüberliegenden Moselufer fallen einige aus dem Trias stammende rote Buntsandsteinfelsen ins Auge, welche gleich daneben aber doch deutlich davon abgetrennt, von hohen grau-weißen Kalksteinfelsen überragt werden.

Diese geologische Grenze, die so genannte »Igeler Verwerfung«, setzt sich über die Mosel hinweg fort und teilt auch den Liescher Berg. Neben den beiden Formationen finden sich in der näheren und weiteren Umgebung bunte Keupergesteine und gelbliche Lias-Sandsteine, Quarzit. Für den Weinbau bedeutsam ist der hier ebenfalls vorkommende Schiefer.

Das Hochplateau auf dem Liescher Berg bietet im »Distrikt Perfeist« ein Naturschutzgebiet mit heideähnlicher Vegetation. Auf sogenanntem Kalkmagerrasen gibt es hier eine Vielzahl von Orchideenarten und andere seltene Pflanzen und Kleintierarten.

Nach Westen hin fällt hier der Liescher Berg ebenfalls steil ab in ein etwa drei bis vier Kilometer langes Seitental der Mosel, das »Albachtal«, in dem der auf dem Saargau als »Mannebach« entspringende Albach zur Mosel hinfließt.

röm. Wasserleitung

Die Wasserkraft des Albach nutzte man noch bis zum Zweiten Weltkrieg zum Betrieb von drei Mühlen, eine davon mit Sägewerk. Die Mühlen gab es hier mindestens seit dem 17. Jahrhundert, vermutlich aber wesentlich länger, gegeben.

Zwei Mühlen davon befinden sich im ›Albachtal‹, eine im Ort. Die Mühle mit Sägewerk wurde mit elektrischem Strom noch bis in die 1980er Jahre hinein betrieben. Alle Mühlengebäude sind – wenn auch verändert – noch vorhanden und beherbergen heute ein Hotel-Restaurant.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der sogenannten »Karthäuser Mühle« wurde zu einem Wohnhaus umgebaut.

Granadenkmal. Foto: Rudolf Klein / CC BY-SA 3.0

Nach Osten hin fällt der Liescher Berg von verkarsteten Kalksteinformationen zunächst steil ab, um dann in Terrassen – eine davon ist die geschichtsträchtige »Granahöhe« – mit teils felsiger Abrisskante aus rotem Buntsandstein in den früher sumpfigen Talkessel der Saarmündung überzugehen.

Auf und an diesen Terrassen wächst und gedeiht auch bestens die ansonsten eher in südlicheren Regionen Europas heimische Edelkastanie, auch Esskastanie (Esskeschde) oder Marone genannt (Castanea sativa).

Sie wird zur Reifezeit im Oktober gekocht oder geröstet gegessen und gilt hier wie auch in weiten Gebieten des »Pfälzer Waldes«, im »Biosphären-Reservat Bliesgau« und an der »Deutschen Weinstraße« als besondere Delikatesse.

Die Talniederung ist heute trockengelegt und wird als Gewerbegebiet genutzt. Das Gewerbegebiet ist zum großen Teil im Rahmen der Konversion aus dem nach dem Zweiten Weltkrieg von der früheren französischen Besatzungsmacht angelegten Militärlager »Granahöhe« entstanden, welches in den ersten Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung geschlossen und abgeräumt worden ist.

Unterhalb des Berghanges gewinnen Baggerbetriebe roten Sand und am Moselufer aus Flussablagerungen Kies, der zu Baumaterial und Fertigbeton weiterverarbeitet wird.    


Quellen: wasserliesch.eu; de.wikipedia.org/wiki/Wasserliesch; deacademic.com