Die Stadt Épinal liegt im Herzen der Vogesen. Die knapp über 30.000 Einwohner zählende Stadt liegt am Südwestrand der Vogesen an der oberen Mosel, knapp 65 km von deren Quelle bei Bussang und gut 70 km süd/süd-östlich von Nancy entfernt. Bis zur Landesgrenze nach Perl und nach Saarbrücken sind es jeweils ca. 180 km.
Épinal ist die Hauptstadt (Präfektur) des französischen Départements Vosges in der Region Grand-Est.
Im Deutschen wurde noch bis ins 19. Jahrhundert der ursprüngliche Name ›Spinal‹ (auch Spinneln) verwendet. Spinal ist abgeleitet vom lateinischen Spinalium. Hiervon leitet sich auch die Bezeichnung ›Spinaliens‹ für die Einwohner, bzw. der Herkunft ab.
Épinal wurde Ende des 10. Jahrhunderts vom Bischof Dietrich I. von Metz, bürgerlich Thierry de Hamelant, gegründet. Epinal wurde bald ein politischer, wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt im Bereich der Herrschaftsgebiete Lothringen, Elsass, Burgund und Champagne.
Épinal wird wegen seiner Lange im Herzen der Vogesen auch als die »Hauptstadt des Holzes« bezeichnet. Épinal besitzt die größte Waldfläche aller Gemeinden Frankreichs. Rund 3.400 ha Wald mit kilometerlangen Pfaden laden zum Spazierengehen, Wandern, Reiten oder Radfahren ein.
Épinal ist in der Großregion bekannt als Messestadt und als die Stadt des Sports.
Geschichte
Seit ihrer Gründung im 10. Jhdt. darbte die Stadt dahin. Im 17. Jhdt. stand die Stadt kurz vor dem Untergang. Die Épinal konnte sich jedoch wieder erholen, was insbesondere durch den Handel mit Tonwaren, Papier und Tücher zurückzuführen war.
Berühmt ist die 1664 gegründete »Imagerie Pellerin«, deren Bilderbogen, genannt »Images d'Épinal«, seit 1796 gedruckt wurden. Gegründet wurde die »L’Imagerie d'Épinal« durch Jean-Charles Pellerin.
Er druckte Zeichnungen als farbige Drucke. Die dadurch entstandenen Blätter sind als Vorläufer der heutigen Comics zu sehen. Für sie wurde das sehenswerte Internationale Bilderbogen-Museum eingerichtet.
In den unrühmlichen Mittelpunkt gelangte Épinal jedoch Anfang des 19. Jhdt. durch Kriegshandlungen. Das »Gefecht bei Épinal« fand statt während des Winterfeldzuges 1814 der Befreiungskriege am 11. Januar 1814 zwischen französischen und württembergischen Truppen, welche von russischen Kosaken unterstützt wurden.
Napoleon selbst hatte Épinal als einen Schlüsselpunkt seiner Verteidigung gegen die nach Frankreich einmarschierende böhmische Armee der Koalition hervorgehoben: In einer am 6. Januar 1814 abgefangenen Depesche an Marschall Victor schrieb er diesem:
»Der Herzog von Belluno [der Ehrentitel Victors] hat sich nicht auf die Höhen von Zabern [dem heutigen Saverne] zu dirigieren, sondern auf Épinal.«
Als französische Truppen drei Tage später Épinal besetzten, waren auch die Württemberger bereits im Moseltal angelangt.
Durch die schwere Niederlage, welche die französischen Truppen dann im Gefecht von Épinal erlitten, wurden sie bewogen, sich von den Vogesen-Übergängen fort weit nach Westen zurückzuziehen. Damit wurde die Region westlich der Vogesen, insbesondere das »Plateau von Langes«, frei für den Aufmarsch der böhmischen Armee.
Daten der Schlacht am 11. Januar 1814
Konfliktparteien | |
Frankreich | Württemberg
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Befehlshaber | |
Guillaume Rousseau | Wilhelm I. |
Truppenstärke | |
4.000 Infanterie | 12.000 Mann, überlegene Kavallerie und Artillerie |
Verluste | |
ca. 3.500 Tote, viele Verwundete und Gefangene | geringe Verluste |
Wieder darbte die Stadt über 50 Jahre vor sich hin. Erst der Anschluss an Deutschland nach dem Deutsch-Französischer Krieg im Jahr 1871 brachte Wohlstand nach Épinal, der heutigen Hauptstadt des Départements Vosges.
Die Historische Altstadt
Bild 1: Mosel, Foto © Christian Amet Bild 2: Don Quichote Bild 3: Stichkanal, Foto © Bronstein01
Bild 4, 5 und 6: Aschenputtel